…wobei das genau genommen eigentlich nur eine Rückkehr unter geänderten Vorzeichen war. Es fand wieder zusammen, was immer schon irgendwie zusammen gehörte! Aber von vorn: Die Maria-Magdalena-Kirchengemeinde Hatshausen-Ayenwolde ist die erste und älteste lutherische Gemeinde im heutigen Moormerland, nachweisbar seit dem 14. Jahrhundert. Doch wir alle wissen: Moormerland ist groß, die Bevölkerung wuchs, vor allem in Jherings-Boekzetelerfehn und bei in Warsingsfehn! Bald reichte die Kirche in Hatshausen nicht mehr. 1893 wurde in Warsingsfehn eine eigene Kirche gebaut. Eine eigene, unabhängige Pfarrstelle wurde schließlich 1899 beantragt – also genau ein dreiviertel Jahrhundert vor der erneuten Zusammenarbeit im verbundenen Pfarramt WarsingsfehnII/Hatshausen. Diese Frage wurde gerade von Hatshausen aus zunächst mit einer gewissen Vorsicht angegangen. Im Protokoll der Kirchenvorstandssitzung vom 22. März 1974 heißt es: „Der KV nimmt Kenntnis vom Vorschlag des LKA vom 14.3.1974 betreffend parochialer Neuordnung im Bereich der Kirchengemeinden Hatshausen und Warsingsfehn. Der KV steht dem Vorschlag grundsätzlich nicht ablehnend gegenüber, möchte aber vorher Einzelheiten wie Wahlrecht, Erhaltung des eigenen Kirchenvorstandes, überhaupt der Eigenständigkeit der Kirchengemeinden geklärt wissen. Auch soll mit dem KV Warsingsfehn eine gemeinsame Beratung erfolgen.“ Es ist eben immer besser, miteinander in’s Gespräch zu kommen! Und: Hatshausen brachte ja auch etwas Wichtiges mit: Das Interessenwahlrecht für PastorInnen. Das bedeutet: Wer sich auf die Pfarrstelle II. in Warsingsfehn und Hatshausen bewirbt, wird nicht vom Kirchenvorstand, sondern von den gesamten Kirchengemeinden gewählt! Schnell wurden die Kirchenvorstände sich einig. So konnte der Warsingsfehntjer Kirchenbote Nummer 19 vom Mai 1974 in der Rubrik „Rund um den Kirchturm“ froh verkünden: „Da die Kirchengemeinde Warsingsfehn im Laufe der Jahre immer größer geworden ist, die Kirchengemeinde Hatshausen jedoch zu klein ist, um einen eigenen Pastor beanspruchen zu können, plant das Landeskirchenamt für beide Gemeinden gemeinsam die Einrichtung einer 2. Pfarrstelle. Sie wird die Bezeichnung ‚Warsingsfehn II‘ tragen. Trotz dieser Regelung bleibt die Gemeinde Hatshausen als Kirchengemeinde mit eigenem Kirchenvorstand bestehen. Die kirchliche Versorgung erfolgt jedoch durch den Pastor der Pfarrstelle Warsingsfehn II, der außer Hatshausen auch einen noch zu bestimmenden Teil der Gemeinde Warsingsfehn mitversehen wird. Eine Umpfarrung von Gemeindegliedern wird nicht erfolgen, sondern jeder wird wie bisher zu seiner Kirchengemeinde gehören. Die Kirchenvorstände beider Gemeinden haben in einer gemeinsamen Sitzung am 19.4.1974 dem Vorschlag des Landeskirchenamtes zugestimmt. Somit kann wohl in absehbarer Zeit mit der Errichtung der 2. Pfarrstelle gerechnet werden. Bleibt zu hoffen, daß die neue Pfarrstelle auch möglichst bald besetzt wird.“ Tatsächlich trug diese Hoffnung: Nachdem die Hatshauser Pfarrstelle schon seit 1969 vakant war, sollte es noch weitere fünf Jahre dauern, bis das Pfarramt „Warsingsfehn II/Hatshausen“ erstmals mit Pastor Dr. Sprenger besetzt werden konnte. Trotzdem gab es auch damals schon eine enge Verbindung beider Gemeinden: Das Warsingsfehntjer Kirchenvorstandsmitglied und Prädikant Heinrich de Buhr übernahm in Hatshausen die meisten pfarramtlichen Aufgaben, in reinen Amtsfragen unterstützt durch den Timmeler Pastor de Boer. Bis 1979 gab es nur eine einzige gemeinsame Entscheidung beider Kirchenvorstände: 1978 die Anschaffung von Taschen für beide Posaunenchöre! Gott* sei Dank sind wir uns da heute wesentlich näher! Übrigens: Den Namen „Jacobi-Kirche“ trägt die Kirchengemeinde Warsingsfehn erst seit genau 30 Jahren – aber das ist eine andere Geschichte und die soll ein andermal erzählt werden ;-)